[Vertiefende Informationen zum Löss in der Lommatzscher Pflege finden sich in dieser Diplomarbeit.]
Deichsanierung auf dem Elberadweg bei Riesa. |
Dabei gilt es, einen guten Kompromiss aus Anpassung und Rückzug zu erzielen, denn unverhältnissmäßig hohe Kosten für die Neuanlage oder die Aufstockung von Deichen können vielfach sinnvoller in Umsiedlungs- und Renaturierungsmaßnahmen - sprich beispielsweise die Schaffung von Retentionsflächen - investiert werden.
Sechs Kilometer elbaufwärts hinter Riesa fallen uns die großen Industrieanlagen von Nünchritz ins Auge. Sie gehören zum Standort der Wacker Chemie und beschäftigen über 1000 Mitarbeiter - Platz 1 der größten industriellen Arbeitgeber im Landkreis Meißen. Hier im Werk werden Silikonöle als Bestandteile diverser Kosmetikprodukte sowie für Kältetechnik und Fahrzeugbau produziert.
Direkt im Anschluss führt der Radweg durch Merschwitz und zwingt auf einem üblen Kopfsteinpflastersegment zum Absteigen. Eine Furt durch die Elbe machte den Ort an der Hohen Landstraße (Teil der Via Regia) zu einem wichtigen Umschlagplatz für Waren innerhalb Europas vor dem Eisenbahnzeitalter. Bevor Eisenbahn und Dampfschiff den Transportsektor revolutionierten, hatten nämlich unter anderem die Treidler einen ganz wichtigen Job inne: Schiffe ziehen. Der Hauptsitz dieser auf sächsisch "Pomätscher" genannten Männer war - richtig - Merschwitz.
Reste des Treidlerpfades bei Merschwitz. |
Zur Geologie der Region
Noch im Unterperm, aus geologischer Sicht kurz nach der Entstehung des Meißner Tiefengesteinskörpers, wurde das Schiefergebirge abgetragen, der Granit also freigelegt. Vulkanische Laven ergossen sich über den Granit und kristallisierten zu Quarzporphyr und Pechstein aus. In Kreidezeit und Tertiär verwitterten diese Gesteine oberflächlich zu Kaolin und schufen insofern die Grundlage für den späteren Siegeszug des Meißner Porzellans um die Welt.
Fruchtbarer Boden im Elbtal: Hier Spargelfelder. |
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Weinterrassen am Bocksberg, unmittelbar hinter Meißens Marina. |
Die bekannte Albrechtsburg befindet sich ebenfalls auf einem Granitfelsen. |
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Linkselbisch unterwegs. |
Definitiv hochwassergeschützt. |
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Unterhalb von Meißen musste die Elbe sich in den festen Granit des Meißner Plutons einschneiden. |
Durch die Lommatzscher Pflege
Weite Felder, kleine Täler, blühende Kirschalleen und leere Landstraßen rahmen unseren Heimweg. Passend dazu hatte sich der hartnäckige Morgennebel verzogen und der warmen Aprilsonne den Weg auf unsere unterdessen von den Jackenärmeln befreiten Arme bereitet. Hier in der "Kornkammer Sachsens" lässt es sich gut radeln.
Die Strecke
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